Ist Dir der Begriff "Resilienz" auch schon begegnet? In den letzten Wochen und Monaten war Resilienz sehr gefragt, um die Corona-Krise zu meistern. Ob als Privatperson oder als Mitarbeiter oder Unternehmer: nur mit einer gesunden Portion Widerstandskraft konnte man die Zeit gut überstehen.
Das Wort Resilienz kommt ursprünglich aus der Physik und beschreibt die "Anpassungsfähigkeit" –
In der heutigen Zeit ist Resilienz zu einer wichtigen Eigenschaft des Menschen geworden. Resilient zu sein bedeutet, mit den Widrigkeiten des Lebens gut umgehen zu können. Die Fähigkeit, dass uns Veränderungen und Probleme nicht zu sehr belasten. Resilienz oder seelische Widerstandskraft scheint einigen Menschen schon in die Wiege gelegt worden zu sein. Doch erwiesenermassen erlernen wir sie in der Kindheit. Somit können wir sie auch ein Leben lang weiter entwickeln und stärken, so dass wir wie ein Stehaufmännchen im Krisenfall rasch wieder auf die Beine kommen.
Wie gut ist deine psychische Widerstandskraft?
Das Resilienzkonzept wurde aufgrund einer Langzeitstudie von Emmy Werner, einer amerikanischen Entwicklungspsychologin entwickelt. Sie untersuchte einerseits, warum manche Menschen Krisen besser bewältigen als andere und wie wir unsere Resilienz stärken können.
Wie so oft geht es in erster Linie einmal zu erforschen, wie es um unser eigenes «Psychisches Immunsystem» steht. Das "Psychische Immunsystem" funktioniert wie das körperliche Immunsystem: es stärkt unsere Abwehrkräfte und hält uns gesund.
Wenn es uns gut geht, ist die körperliche Abwehr stärker…. wenn wir uns müde und ausgelaugt fühlen, sind wir schneller krank.
Es gibt mittlerweile viel Fachliteratur über Resilienz. Die Fähigkeit sich von Rückschlägen zu erholen, gut mit Druck und den Widrigkeiten des Lebens umgehen zu können, braucht einen persönlichen Prozess und Übung.
Hier habe ich Dir die 7 Schritte zu mehr seelische Widerstandskraft zusammengestellt.
Was deine Resilienz stärkt:
1. Akzeptanz
Annehmen was geschieht. Es ist, wie es ist.
2. Optimismus
Vertraue darauf, dass es besser wird. Sei dir der Macht deiner Gedanken bewusst.
Jede Medaille hat zwei Seiten. Suche die verstecken Vorteile.
3. Selbstwirksamkeit
Selbstwirksam ist man, wenn man fest davon überzeugt ist, trotz grösserer Schwierigkeiten ein Ziel erreichen zu können. Mache dir bewusst, was du alles schon geschafft hast in deinem Leben. Mach Dir deine Kompetenzen bewusst. Entwickle ein gesundes Selbstvertrauen und achte auf deine Bedürfnisse. Du schaffst das!
4. Verantwortung
Verlasse die Opferrolle. Übernehme Verantwortung, somit bist du nicht mehr dem Schicksal ausgeliefert, sondern kannst in die Handlung kommen. Respektiere dabei stets die eigenen Grenzen. Gewinne bei Schicksalsschlägen Abstand zu belastenden Dingen. Übernimm Verantwortung für dich selbst und sorge gut zu dir.
5. Netzwerkorientierung
Tausch dich aus. Andere Menschen, Freundschaften lassen Dich stärker werden. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Nehme Hilfe an.
6. Lösungsorientierung
Werde aktiv und lege deinen Fokus auf Lösungen. Was tut dir gut? Was bringt Dich weiter? Was gibt es für Möglichkeiten? Konzentriere dich auf neue Chancen.
7. Zukunftsorientierung
Plane dein Leben. Setz dir neue Ziele und verfolge diese.
Oftmals sind es unsere Gedanken, die uns das Leben schwer machen. Sobald sich diese im Kreis drehen, sehen wir nur noch das Problem und nicht die Lösung.
Die grössten Katastrophen existieren in unserem Kopf.
Wie wichtig sind Freundschaften?
Ein wichtiger Faktor in Sachen Resilienz sind Freundschaften. Anderen Menschen erzählen zu können was wir gerade erleben, lassen uns den Blickwinkel ausweiten. Das Gefühl verstanden zu werden stärkt uns.
- Freundschaftliche Kontakte stärken das Immunsystem und unsere Resilienz
- Freundschaftliche Kontakte senken das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen und Depressionen
- Ein Leben ohne Freunde ist wissenschaftlich bewiesen schädlicher als Zigaretten und Fettleibigkeit
- Auch auf der Arbeit, helfen uns freundschaftliche Kontakte. Dazu gibt es sogar ein neuer Begriff: FROLLEGE ist ein Mischwesen aus Freund und Arbeitskollege.
Bei meinen Resilienz-Trainings geht es um folgende Themen:
- Die verschiedenen Prozesse von Stressauslösung kennen und erkennen
- Die Zusammenhänge von Herausforderung und Überforderung sehen
- Selbstachtung und Selbstvertrauen
- Möglichkeiten, Techniken und Copingstrategien zur Resilienz-Stärkung kennen und diese in den Alltag transferieren zu können. Reflektionen und Übungen.
Man muss sich nicht mit dem Gefühl abfinden, nicht optimistisch oder wenig resilient zu sein. Wir sind fähig, uns unser Leben lang weiter zu entwickeln damit wir zu mehr innerer Stärke gelangen und ein erfülltes glückliches Leben führen können.
Achte im Alltag darauf, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Habe Vertrauen und denke immer wieder daran, was du alles schon geschafft hast in deinem Leben. Du schaffst das!
